Erik Martin: Das kleine
Grenzwaldbuch.
Ein
bündisches Fahrtengebiet.
Geschrieben und zusammengestellt
als Erinnerung für ehemalige Grenzwaldfahrer (auch daß sie erfahren, was
heute im Grenzwald
vorgeht) und als Information für heutige Waldläufer/innen (damit sie
Kenntnis erhalten von dem, was sich früher im Grenzwald abgespielt hat).
Sonderausgabe
des Muschelhaufen, Nr. 24+25.
Viersen 1987/88,
Broschur, 88 Seiten, mit zahlreichen Fotoabbildungen, Karten, Noten sowie
Zeichnungen von Gesche Harms, Dieter Meul sowie aus Kohtenbüchern.
Inhalt:
03 Liebe Leser
04 Unerwarteter
Besuch
06 Die jungen Adler
(ab 1953)
14 Eine
ungewöhnliche KJG (ab 1958)
19 Die autonomen
Horten und ihre Schriften (ab 1962)
Lied der Grenzwaldfahrer
28 Der Näggel
Das Näggel-Lied der alten Grenzwaldfahrer
33 Schiller, Zöllner
und Chiquatlos
38 Pilze haben ein eigenes
Kapitel verdient
41 Wilde Spiele
45 Auch der
Grenzwald hat seine Geschichte
51 Naturinseln hüten
wir wie Geheimnisse
56 Die Jahre danach
58 Wie die
Nordlandfahrer entstanden (1980)
59
Waldjugend-Anfänge (ab 1981)
61 Neue Höhen
72 Eine
geheimnisvolle Begegnung
75 Schillers
Gespräch über die Waldjugend
Lied: Und irgendwo die Steppe
79 Zwölf
Möglichkeiten für bündische Waldläufer, den Grenzwald zu erkunden
83 Briefe*) als Anhang und Abschluß
87
„Fjellwanderung“-Rezension der „Rheinischen Post“
*
*) Ein Auszug aus dem Brief von „Schiller“:
„Du
hast uns damals – aber das ist mir erst klargeworden, seit ich mich vor
einiger Zeit mit dem ‚Bündischen’ befaßte – ganz schön von allen anderen
Bünden isoliert. Das hatte Vor- und Nachteile. Du hast uns von all den
Querelen und bündischen und politischen Modeströmungen jener Zeit
bewahrt. Das war gut, denn bei uns gab es niemals deswegen Streit, und
die berüchtigten Abspaltungen, die die jungen Bünde bis heute verzweifelt
quälen, waren einfach undenkbar. Aber fehlten nicht Anregungen von außen,
von anderen Gruppen? […] Gingen unsere Harmonie und Gefährtenschaft nicht
auf Kosten einer Art „Inzucht“? Aber ich kann mir auch gut vorstellen,
daß unsere Grenzwaldidylle im anderen Falle nicht den Außeneinflüssen
standgehalten hätte. Wir hätten uns wahrscheinlich wie viele andere an
inneren „Bauchschmerzen“ zugrunde gerichtet. Wer weiß? Du persönlich
hattest ja immer einige Kontakte, warst mit dem Mäusedoktor**) in Lappland,
korrespondiertest mit teut***)
und Werner Helwig […] Auf jeden Fall verbrachten wir eine intensive Zeit,
die keiner von uns missen möchte, und die ich gerne unseren Söhnen gönnen
würde. Es war irgendwie so leicht, so lässig, so ohne Pädagogik; jene
Jahre waren durchdrungen von Romantik, Kitsch, Freiheit und Abenteuer; da
war Stil, eine Prise Mythos, ein wenig Arroganz; manchmal eine
trance-ähnlicher Zustand. Du hast recht, man kann es keinem
Außenstehendem erklären […]
**)
Gemeint ist der Nerother Martin Goetze, mit dem Mac im
finnisch-lappländischen Goldgräbergebiet zusammentraf.
***)
teut = Karl Christian Müller (1900-1975), Lyriker, Gründer und Leiter der
Trucht bzw. Jungentrucht
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